EISENPIMMEL

Viva la nix!

„Der Untergang des monetären Wirtschaftssystems (aus Sicht eines Girokontos)“ – so der Untertitel des neuen Werks von EISENPIMMEL. Und was ist das für ein Monster! Wahnsinn, was Siggi Katlewski, Bärbel Rotzky und Co.

hier in den letzten Jahren geschaffen und nun auf zwei CDs beziehungsweise drei LPs unters Volk bringen. Ja, es ist in der Tat eine waschechte Rock-Oper geworden. Wobei man hier mit dem Begriff Rock sehr variabel umgehen muss, denn EISENPIMMEL beschränken sich musikalisch zu keiner Seite hin.

Gut, der Punk steht weiterhin im Zentrum ihres Schaffens, daneben bedient man sich aber bei allem, was die heimische Plattensammlung so hergibt. Glam, Wave, Ska, Pop, Hardcore, Kurt Weill, Polka und und und.

An Ideen mangelt es hier nicht, so kommen dann auch schnell 35 Songs für dieses Epos zusammen. Und inhaltlich? Ja, das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte, oder sagen wir gleich Dimension? Ich sitze immer noch mit offenem Mund da und denke darüber nach, wohin es mit unserem Land gehen würde, wenn Siggi Katlewski mal für ein, zwei Jahre das Finanzministerium leiten würde.

Wahrscheinlich wäre das die Initialzündung für den Neuanfang, die Ära des Postkapitalismus. Ich wäre dabei. Namhafte Gäste haben EISENPIMMEL mit Bela B, Guildo Horn und Dirk von SLIME auch noch dabei, wobei dieses Meisterwerk des deutschsprachigen Punkrock ein derartiges Namedropping gar nicht nötig hätte.