KNARRE

Eiscafé Venezia

Es scheint ja doch in so ziemlich jeder Stadt eine Eisdiele dieses Namens zu geben. Warum die Berliner Band ihrem Debüt diesen Namen gegeben hat, erschließt sich mir auch nach mehrmaligen Hören nicht.

Denn mit Italien hat der Sound von KNARRE nichts zu tun. Und auch das musikalische Zitat am Beginn des Openers „Umfallende Bierflaschen“ weist in die falsche Richtung. Die vier mischen Punk im Stil der ganzen frühen TURBOSTAAT mit Emo- und Pop-Elementen und kreieren so einen Sound, der stellenweise auch in die Zeit der frühen NDW gepasst hätte.

Und unter den sieben Songs finden sich mit „Eigenbedarf“ und „Risse im Kitsch“ zwei kleine, sperrige Hits. Die persönlichen und doch kritischen Texte lassen tief blicken – „Brich den Zacken aus der Krone und schrei raus, was dich hier stört ...“ Die Aufmachung des Covers und des Textblatts in Bonbonfarben und das grüne Vinyl lassen mich eher an Softeis denn an Gelato denken, aber auf eine nicht näher zu fassende Art und Weise passt das zum positiven Eindruck, den die Band hinterlässt.

Und ich stelle gerade fest, dass ich KNARRE vor ein paar Tagen hier in Köln verpasst habe. Bedauerlich!