Die aus Wien stammenden BRAMBILLA haben sich seit Gründung Ende 1998 und der ersten LP von 2000 konsequent gesteigert. Die nach einem als Bruchpilot verschrieenen Rennfahrer benannte Band hat jetzt ihr drittes und bis dato bestes Album raus.
Die von Ex-Mitgliedern von TARGET OF DEMAND und THOSE WHO SURVIVED THE PLAGUE (im Info werden noch mindestens fünf andere Ex-Bands genannt) gegründete Formation gefällt hier schon allein durch die lockere, klare Produktion, die nicht allein auf Bratzgitarren setzt, sondern auch mal schön akustisch daherkommt, und wenn mehrstimmig (deutsch) gesungen wird (oder auch gebrüllt), dann blitzt da immer wieder diese Parallele zu OMA HANS auf, aber auch MUFF POTTER und sogar die allmächtigen NEUROTIC ARESHOLES wage ich zu erwähnen.
Ich weiß, das klingt erstmal nach mehrfach Gehörtem, doch so einfach sollte man es sich nicht machen, denn BRAMBILLA, die sich als dem D.I.Y.-Gedanken verpflichtete Band sehen und auch durchaus politische (wenn auch nicht mit dem Zeigefinger nervende) Texte haben, sind ganz klar Oberklasse und nicht wohlmeinende Kopisten.
Die Musik? Melancholisch-melodiös, aber mit Wut unterfüttert - kämen sie aus den USA, wäre ihre Heimatstadt womöglich Gainesville - und ihre Gesichtshaut fühlt sich irgendwie lederig an ...
Ungewohnt elektronisch: "Kuchen essen", ein dancepunkiger Remix von LATTEKOHLERTOR, und auch "Senile Bettflucht" geht in eine ganz andere, eigene Richtung, ist noisy und elektronisch, wurde von PHAL & drK DÄLEK-like überarbeitet.
Coole Band mit guten Ideen, blöd, die sich entgehen zu lassen. (37:24) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und H.C. Roth
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Alex Gräbeldinger
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #42 März/April/Mai 2001 und Joachim Hiller