Während meines Zivildienstes in Köln hab ich natürlich von diversen Shows im Underground die Flyer eingesteckt. THE OLIVER TWIST war einer der Namen, der immer wieder auftauchte und trotzdem mit Desinteresse gestraft wurde.
Vielleicht hätte mir die Musik damals eh nicht gefallen, dafür bin ich froh, wenigstens jetzt, nach Jahren, mal in den Genuss gekommen zu sein, diese doch sehr abgefahrenen Songs zu hören.
Warum abgefahren? Die Band legt sich musikalisch nicht wirklich fest, obwohl man glaubt ein gewisses Grundgerüst zu erkennen und direkt in eine Schublade zu stecken, wird dieses nach weniger Zeit wieder verworfen.
Am Anfang dachte ich mir immer: Mein Gott, die Band covert die ganze Zeit "Flimmern" von den GOLDENEN ZITRONEN, da 4/4-Takt mit "leicht" schrägem Gesang Hand in Hand gehen, allerdings gibt es sehr viele ausbrechende Parts.
Nachdem hier rumgeschrieen wird, kann mal ein ruhiger Jazzpart mit Saxophon kommen, der Synthesizer für Elektrosounds sorgen oder alles einfach rocken. Was, abgesehen von dem Sprach-Mix aus Deutsch, Englisch und Französisch, noch auffällt, sind die massigen Zitate, mit denen die Band geradezu um sich schmeißt und mich damit garantiert auf ihre Seite zieht.
"Tausend kleine Tänze" ist ein sehr schickes Album, zu denen wir in Zukunft den "Prada-Meinhof" tanzen werden und es mit Meilensteinen wie Frank Zappas "Absolutely Free" vergleichen werden ...
wenn wir es nur mal gehört hätten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Tim Tilgner