EIGHTEENTH DAY OF MAY

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THE EIGHTEENTH DAY OF MAY, eine sechsköpfige Band aus London, geben einem irgendwie den Glauben daran zurück, dass die englische Musikszene nicht ausschließlich aus gehypetem Scheiß besteht. Okay, es gibt natürlich auch gerade so ein komisches Folk-Revival, aber EDOM machen einfach einen viel zu bodenständigen, rustikalen Sound, um dort hineinzupassen, der in ähnlich sympathischer Form den Westküsten-Folk der 60er à la BYRDS oder BUFFALO SPRINGFIELD zitiert, wie es bei den frühen R.E.M.

oder RAIN PARADE Anfang der 80er der Fall war. Das ist dann mehr folkiger Pop als vernebelter Psychedelic-Rock und bewegt sich überwiegend im sanften Balladen-Bereich, wobei alleine schon die dichte Instrumentierung verhindert, dass EDOM bei aller zerdehnten Lieblichkeit zur öden Lagerfeuernummer verkommen - das sollte man bei sechs Leuten auch irgendwie erwarten.

Das mag zwar insgesamt ganz schreckliches Hippietum in bester britischer FAIRPORT CONVENTION-Tradition sein, aber die Platte ist einfach so liebevoll eingespielt und platzt gerade zu vor schönen Harmonien, dass man über die Landkommunen-Ästhetik der Band mal ausnahmsweise gnädig hinwegsieht.

Eine Platte, bei der man selbst im tiefsten Herbst im Hintergrund die Vögelchen zwitschern hört, selbst in direkter Nähe der Autobahn. (08/10)