Jaja, es ist doch alljährlich einfach immer derselbe Scheiss. Kaum naht die Weihnachtszeit, wird man selbst von Death Metal-Bands mit überflüssigen Best-Of-Compilations zugebombt, auf die man ja, laut den Plattenfirmen, auf gaaaar keinen Fall verzichten kann.
So war's auch mit dieser 10th Anniversary-Compilation, die pünktlich vor dem Fest der Liebe in die heimischen Läden kam. Dan Swanö, Mastermind dieser, und unzähliger anderer Bands, sieht diese Zusammenstellung jedenfalls keinesfalls als Best-Of-Scheibe, sondern eher als "musikalisches Tagebuch", das dem Fan den Werdegang EDGE OF SANITY's darstellen soll.
Dabei hat ihn wohl nicht interessiert, dass der typische Fan wohl alle Platten sein eigen nennt, und somit ja logischerweise, wenn er nicht ganz begriffsstutzig ist, den Verlauf der Band mitbekommen hat.
Unter den 24 Tracks befinden sich zwölf alte Songs, die entweder digital remastered wurden, oder gar vom Meister persönlich einen Remix verpasst bekommen haben. Da sind schon echt geile Sachen dabei, u.
a. "When all is said", der wohl depressivste und emotionalste Song der Band, aber bahnbrechende Unterschiede in der Soundqualität sind beim besten Willen nicht auszumachen. Die restlichen zwölf Songs bestehen aus bisher unveröffentlichten Stücken, wie Demos, raren B-Seiten, oder einigen Coverversionen.
Hier werden z. B. SLAYER's "Criminally Insane" oder DANZIG's "Mother" gecovert, wobei keine der beiden Versionen nur annähernd an das Original heranreichen kann. Insbesondere von Kultsongs wie Schinkengott's "Mother" sollte man besser die Finger lassen, vor allem, wenn man's dann zudem noch viel zu schnell spielt und dem Song damit den ganzen Groove nimmt.
Auch wenn man Dan Swanö heisst und gleichzeitig der Obermotz von etlichen Projekten ist. Bei solchen Compilations frage ich mich immer, warum dieser und jener Song nicht schon damals veröffentlicht wurde, wenn er doch so grandios ist? Naja, wer EDGE OF SANITY noch nicht kennt, und auf guten Death Metal steht, sollte sich lieber die "Purgatory Afterglow" holen, für mich das beste Album der Band.
Fans werden sich dieses Teil hier sowieso trotzdem kaufen, zumal ja auch, in bester BRAVO-Manier, 80 bisher unveröffentlichte Bilder im Booklet versteckt sind!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Uwe Kubassa
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Dominik Winter