Laut/Leise-Dynamik, das Wechselspiel von Brutalität und Fragilität, episches Songwriting, der Verzicht auf Gesang: alles nicht neu und gerade in der letzten Zeit von vielleicht schon zu vielen Bands als Bestimmung (miss-)verstanden.
Das aus Rom stammende Quintett LENTO aber - das erst kürzlich mit UFOMAMMUT die fantastische Kollaboration "Supernaturals Record One" aufnahm - schafft es, dem Genre - für das Ignoranten in ihrer Beschränktheit gerne mit dem unsäglichen Begriff Post-Metal um sich werfen - wenn schon keine neue Facetten hinzuzufügen, immerhin wieder etwas Spannung zu verleihen.
Denn wo andere einfach laute Gitarrenwände neben ambienthafte Ruhe stellen, hat man bei LENTO nicht das Gefühl, Brutalität und jederzeit zu zerbrechen drohende Schönheit ständen bloß nebeneinander.
Hier ist dieser Kontrast perfekt vereint, die zermalmenden Gitarrenwände von wunderschönen Melodien begleitet, die ruhigen Momente von einem ständig brodelnden Gewaltausbruch bedroht. Ein so grandioses Debütalbum wie "Earthen" lässt auf eine große Zukunft der Italiener hoffen.
(8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Kristoffer Cornils
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #136 Februar/März 2018 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Konstantin Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Konstantin Hanke