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DRUIDS OF THE GUE CHARETTE

In The Darkest Hour Of The Coldest Night

Fünf Franzosen, die mit Kapuzen-Mönchskutten auf der Bühne stehen ... oder sind es Druidenmäntel? Beim bloßen Betrachten der Fotos als Anhaltspunkt für einen Tipp in Sachen musikalischer Ausrichtung hätte ich auf Black Metal getippt ... mais non. Auf „In The Darkest Hour Of The Coldest Night“ wird vielmehr kauziger Psychedelic-Kraut-Post-Punk geboten, und kauzig sind auch die Namen der Beteiligten: Grumpy K. Fuzzman (bs), Reynald „Animal“ Revolt (dr, gt), Little B. (gt), Révérend Drop (voc, ther) und Vincenzo de la Rocha (org). Sie kommen aus Saint Péran, einem winzigen Ort in der Bretagne, direkt am Rand des sagenhaften Forêt de Brocéliande gelegen, und da wird einem das Druidisieren wohl schon in die Wiege gelegt ... Anders als vermutet texten und singen DRUIDS OF THE GUE CHARETTE aber nicht auf Französisch, sondern auf Englisch, die durchaus smarten Texten sind auf dem großen Beiblatt abgedruckt. Das gefällt, und damit auch, dass hier ein eher verschmitzter Umgang mit dem Druiden- und Kapuzenthema gepflegt wird – Bands, die sich an dieser Stelle bierernst geben, sind meist eher eine Lachnummer als unterhaltsam. 2017 erschien als Debüt die „Electric Druidism“-Split-Platte mit ELECTRIC NETTLES, 2018 folgte „All The Darkness Looks Alive“, 2020 „Talking To The Moon“, und nun eben „In The Darkest Hour Of The Coldest Night“ – alle auf Beast Records aus dem nahen Rennes. Das Ganze hat immer wieder – sicher auch wegen der Optik, aber nicht nur – eine gewisse Goth-Note, erinnert aber auch an die dunkle Rhythmik der musikalischen Vehikel eines gewissen Nick Cave in der ersten Hälfte der 1980er, und ja, dieser Vibe aus Orgelklängen und Theremin trägt auch zur intensiven psychedelischen Note bei, bei gleichzeitig druckvoll bohrender Gitarre. Eine spannende, interessante Band!