DREI ENGEL AUF DER TODESINSEL

Jim Wynorski ist einer der zahlreichen Auftragsregisseure, die die amerikanische Filmlandschaft der Siebziger und Achtziger massenhaft hervorgebracht hat, und die ohne großartige künstlerische Ambitionen und mit kleinem Budget die Bedürfnisse der B-Movie-Welt bedienten.

Wynorski ist auch heute noch aktiv und dreht inzwischen für Roger Corman trashige Tierhorrorfilme der Sorte „Piranhaconda“. „Drei Engel auf der Todesinsel“ („The Lost Empire“) war 1985 sein Regiedebüt, von dem es weltweit bisher keine wirklich guten Veröffentlichungen auf einem digitalen Medium gab, insofern ist die aktuelle deutsche DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung eine angenehme Überraschung.

Die Bildqualität des im richtigen Widescreen-Format vorliegenden Films ist recht gut (deutscher und englischer Ton sind ebenfalls vorhanden) und versprüht teilweise echtes Bahnhofskino-Flair, da die zugrundeliegende Filmkopie noch zahlreiche Macken auf weist.

Für pubertierende Jungs, die in den Achtzigern die Videotheken durchstreiften, war „Drei Engel auf der Todesinsel“ auf jeden Fall ein feuchter Traum. Denn im Mittelpunkt stehen hier drei vollbusige Schönheiten (eine davon Raven De La Croix aus Russ Meyers „Drüber, drunter und drauf“), also quasi die Sexploitation-Variante von „Drei Engel für Charlie“, die dem Sektenguru Dr.

Sin Do (der kürzlich verstorbene Angus Scrimm aus „Das Böse“) auf seiner Inselfestung das Handwerk legen sollen, da der mal wieder die Weltherrschaft oder so was in der Art anstrebt. Dieser erstaunlich gut inszenierte „,Enter The Dragon‘ with breasts“, versehen mit einem überdurchschnittlichen Soundtrack von John Carpenters musikalischem Partner Alan Howarth (etwa bei „Die Klapperschlange“), wirkt zwar heutzutage hinsichtlich seines Sex & Gewalt-Gehalts eher zahm, besitzt aber immer noch einen erstaunlichen Unterhaltungswert.