In den Staaten hatte Universal bereits Ende 2005 eine preisgünstige Box mit alten Hammer-Filmen auf den Markt geworfen, worin sich neben PARANOIAC, KISS OF THE VAMPIRE, EVIL OF FRANKENSTEIN, NIGHTMARE und NIGHT CREATURES auch die beiden Terence Fisher-Filme BRIDES OF DRACULA und CURSE OF THE WEREWOLF (siehe Review unten) befanden, die hierzulande von Koch schön aufgemacht einzeln als erste Teile einer neuen Hammer-Collection veröffentlicht wurden, und die durchaus zu den Highlights der legendären englischen Produktionsfirma gehören.
Gut zwei Jahre nach Fishers zwar nicht originalgetreuer, aber atmosphärisch dichter ,,Dracula‘‘-Verfilmung entstand mit DRACULA UND SEINE BRÄUTE der zweite Hammer-Film über den berüchtigten Blutsauger, allerdings ohne Christopher Lee – angeblich hatte man bei Hammer Angst, der könne nach dem Erfolg von DRACULA zu hohe Gagenforderungen stellen – und ohne jegliche Verbindung zu Bram Stokers Roman.
Dafür ist wieder Peter Cushing als Professor Van Helsing dabei, der einem wesentlich jüngeren, mit mehr Sexappeal gesegneten Vampir-Baron namens Meinster – von David Peel wirklich elegant und bedrohlich verkörpert, der komischerweise kurz darauf die Schauspielerei an den Nagel hängte – auf der Spur ist.
Der wurde auf seinem Schloss von seiner Mutter festgehalten, aber wird durch die Gutmütigkeit der süßen Yvonne Monlaur (aus DER ROTE SCHATTEN) befreit und macht sich in Folge an einige junge Mädchen heran.
So richtig explizit ist hier natürlich nichts, aber man ist dennoch überrascht über die sexuellen, dezent perversen Untertöne des Films, sowie von seiner Brutalität, der natürlich von Fisher, wie nicht anders erwartet, mit einem sicheren Händchen für morbiden Gothic-Horror inszeniert wurde.
Für Fans von Hammer bzw. generell von klassischen Horrorfilmen ein Muss, von Koch ungeschnitten in guter Bild- und Tonqualität auf DVD veröffentlicht, allerdings bis auf Trailer und Originaltonsspur (deutsche Untertitel fehlen mal wieder) ohne besondere Extras.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Thomas Kerpen