Sich dem Coveralbum der schwedischen DOWN IN JUNE unvoreingenommen zu nähern, ist selbstverständlich ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn man es sich zur Aufgabe macht, das Werk der heftig umstrittenen Band DEATH IN JUNE neu zu interpretieren, ist die Kritik vorprogrammiert.
Schließlich ist es nicht nur die konstante Verwendung von faschistischer Symbolik und Terminologie, die man Douglas Pearce vorwerfen kann und vielleicht muss, sondern auch die Liste der über Jahre hinweg gesammelten verbalen rechten Entgleisungen und umstrittenen Auftritte.
Musikalisch haben sich die schwedischen DOWN IN JUNE mit viel Respekt und Hochachtung dem Werk DEATH IN JUNEs genähert und sich vor allem der bekannteren Stücke des Backkatalogs der britischen Band angenommen.
Will man also den natürlich fragwürdigen Versuch wagen, alle ideologischen Hintergründe für einen Moment auszublenden, so muss man die wirklich gelungene Eigenständigkeit der Neuinterpretationen anerkennen.
Anders Carlssons Gesang gibt durch seine melancholische Sanftheit den Songs eine ganz andere Wirkung, als der doch eher düster, dunkle und monotone Gesang von Douglas Pearce. Der engelsgleiche Gesang von Erica Li Lundqvist in „But, what ends when the symbols shatter?" macht es einem sehr schwer „Covers ...
Death In June" ablehnend gegenüber zu stehen. Weitere Höhepunkte sind „Hollows of devotion", in dem die Stimmen von Anders und Erica grandios miteinander verschmelzen und natürlich das gespenstische „Fall apart".
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #82 Februar/März 2009 und Robert Buchmann