Nun bin ich erst kurze Zeit als ehrenamtlicher Musikjournalist tätig und darf mich schon über die seltsame Welt der Infozettelschreiber wundern. Die Band aus dem dänischen Aarhus, die lediglich aus zwei Gitarristen und einem Drummer (die sich den Gesang teilen) besteht, sehe ihre Musik als „kollektive Selbsttherapie“ gegen ihre „erlittenen Schicksalsschläge“.
Unter anderem werden da die Selbstmorde von Freundinnen und „chaotische Liebesleben“ aufgeführt, und man fragt sich, was eine unbekannte Band erheischt, die bereits dermaßen mit ihrem Privatleben hausieren geht.
Einen Napf voll Frolic? Außerdem sollte man – wenn man bereits die Italiener UFOMAMMUT als Referenz herbeischwafelt – deren monströser Walzenhaftigkeit zumindest annähernd das Wasser reichen können, und nicht trotz eines namhaften dänischen Produzenten klingen wie im Proberaum aufgenommen.
Doch damit genug der negativen Worte: Die beiden hier enthaltenen Songs entwickeln trotz der mageren Produktion einen gewaltigen Schub und machen durchaus Lust auf ein ganzes Album. Das Riffing erinnert teilweise an die frühere Detroiter HC-Band PITTBULL oder an die wiedervereinten Noise-Berserker DISTORTED PONY, alles angereichert mit einer feisten Portion Stoner-Rock.
Also nichts wirklich Neues, aber dennoch grundsolide Brettmusik, die live mit Sicherheit Spaß macht. Auf Platte übrigens auch.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Stefan Gaffory