PLASTIC LETTERS

Don't Tell Your Boyfriend LP

Schon der erste Blick auf das Cover stimmt mich zuversichtlich, dass diese Band alles richtig machen wird: schlaksige junge Typen in Chucks und Creeps, mit Jeansjacken und geringelten Socken, Artwork im Look der späten Siebziger ...

Und in der Tat, kaum dreht sich der Zwölfzöller auf dem Plattenteller, weiß ich, dass hier alles gut wird, dass Peter Case von den NERVES und PLIMSOULS den richtigen Riecher hatte, als er die junge Band aus Hollywood quasi als Mentor unter seine Fittiche nahm, ihnen unter anderem die des Lobes vollen Linernotes schrieb und es sich natürlich nicht nehmen ließ, das Album auch zu produzieren.

Und so gibt's hier dann auch zwölf lässig rausgeschüttelte Power-Pop-Punk-Smasher mit Texten über Herzschmerz, nicht so unbekümmert und hektisch wie die optisch naheliegenden BRIEFS und Co., sondern etwas mehr im Seventies-Punk der Eastcoast verhaftet, irgendwie rocknrolliger, während an anderer Stelle die BUZZCOCKS durchscheinen.

Dass Nikki Corvette sich beim Titelsong am Mikro einbringt, passt auch bestens in Bild - und Peter Case bringt sich hier als Keyboarder ein. Manchmal dürfte es für meinen Geschmack zwar etwas zügiger zur Sache gehen, aber gut, das ist Kritik auf hohem Niveau.

Ich denke, mit den PLASTIC LETTERS muss in Zukunft gerechnet werden. (8)