Im vergangenen Sommer, der kein Höhepunkt des Rock'n'Roll war, spielte ich mit meiner Band ein schauriges Konzert zusammen mit DOG EARED PAGES in Leer. So richtig leer war es auch im Laden, in dem normalerweise 1.500 Leute bequem feiern können (Landjugendpartys).
Ohne Publikum fand ein chaotisch organisiertes Festival statt, D.E.P. mittendrin, Sänger Stefan erkältet, ohne Stimme, und obendrein abgelaufenes Backstagebier. Doch die Kieler Jungs haben den Glauben nicht verloren und sich prächtig erholt.
Mit "Believe" haben sie nun ein schmissiges Emo-Pop-Punk-Album am Start, das fluffig durchläuft und trotz des etablierten Musikstils auf der Höhe der Zeit ist. D.E.P. besingen hitverdächtig das "MySpace girl", sie machen ordentlich Tempo, umkurven melodieverliebt jedes Hindernis, zum Beispiel diese ewigen Kanten aus Metal, wie sie sich gerade im semiprofessionellen Bereich abnutzen.
Lieber nehmen die Songs an Kaliforniens Küste ein kräftiges Sonnenbad. Das ist der Soundtrack für eine total verrückte Poolparty mit lauter jungen, gut aussehenden Menschen. "Believe" ist kein Album für die Ewigkeit, aber es hilft vielleicht dabei, dem nächsten Sommer eine Chance zu geben, trotz allem.
(43:00) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Arne Koepke