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DISTØT

s/t

Zehn Songs mit einer Spielzeit von 19 Minuten – hier lässt die Band nichts anbrennen. Zum Anfang des Anhörens hin war ich noch ein guter Mensch und völlig unbedarft. Dann brach das Braunschweiger Hardcore-Punk-Gewitter über mich herein und brachte alles, was sich an Weichteilen zwischen meinen beiden Ohren befindet, heftigst in Wallung! So liebe ich Hardcore-Punk! Einfach nur direkt und schnell nach vorne gespielt, dazu oftmals auch in meinem so innig geliebten D-Beat-Takt. Drei Mann sorgen für die harten Fakten (Gitarre, Drums, Bass und derber Background Grölgesang), während vorne Mary-Jo mal eine ganz andere stimmliche Variation anbietet. Ansonsten erwartet man bei solchen recht derben Bands einen crustig-schreienden Gesang, während bei DISTØT mit einer bewusst klaren Stimmlage eine ganz klare Kante gefahren wird. Das hat den Vorteil, dass die Texte deutlich und gut zu verstehen sind, wobei Songs wie „Pflicht“, „Ziel Mensch“, „Feier Fall“ oder „Paradox“ zeigen, was die Band vom Leben in unserer aktuellen Gesellschaft hält. Nämlich nichts! Die Aufnahmen stammen aus dem Zeitraum von kurz vor der Corona-Pandemie und sollten eigentlich auf Vinyl erscheinen ... leider hat das mit dem Label nicht geklappt und es gibt nur eine sehr kleine Auflage einer selbstproduzierten CD. Das muss unbedingt auf Vinyl erscheinen! Das muss man live hören und sehen!