CMDR RIKR

Distress Signal

Als Klangmaler der Langsamkeit, musikalisch die Zerdehnung der Zeit zelebrierend – so beschreiben sich CMDR RIKR selbst. Klingen die Formulierungen im ersten Moment noch abstrus und geschwollen, so erweisen sie sich beim Hören der Platte tatsächlich als äußerst zutreffend.

Denn auf dem Debütalbum der Oldenburger Instrumentalband werden keine catchy Hooklines heraufbeschworen oder große Fanfaren abgefeiert. Stattdessen wird sich Zeit genommen für ausgedehnte Klangexperimente, gemächlich fortschreitende Melodien und lange Aufbauten, auf die oftmals gar keine Auflösung folgen mag.

Was auf dem Papier und von der Idee her interessant klingt, geht beim Hören leider oftmals nicht auf und wirkt eher repetitiv als verspielt. Live arbeitet die Gruppe mit audio-visuellen Verschmelzungen, namentlich mit Videoprojektionen, Feuer und ungewöhnlichen Auftrittsorten.

Die Musik von „Distress Signal“ klingt, als ob sie in diesem transdisziplinären Kontext besser funktioniert als sie das als gepresste CD tut. Denn auch wenn einige Melodien und Parts zu Beginn durchaus aufhorchen lassen, so führt ihre langwierige Ausführung oft wieder zu einem Spannungsabfall und dem Wunsch, es möge doch jetzt bitte endlich ein bisschen weniger Zeitzerdehnung gefeiert werden.