Das neue DISCHARGE-Album „End Of Days“ wurde seitens Westworld Records zum Anlass genommen, sich verschiedenerseits Lizenzen von längere Zeit nicht mehr nachgepressten DISCHARGE-Platten zu besorgen und selbige neu aufzulegen – dass die Band an solchen Verkäufen was verdient, darf nach den Aussagen im Ox-Interview bezweifelt werden, denn die Irrwege des Musikrechtegeschäfts sind fast unergründlich.
Wer also Lust auf mehr prototypischen DIS-Core von dessen Erfindern hat und keinen Spaß an gebrauchtem Vinyl, kann sich an diesen nur mäßig ausgestatteten, wenig liebevoll aufgemachten Digipak-CD-Rereleases erfreuen.
Booklet oder Linernotes sucht man bis auf Ian Glaspers Anmerkungen zu „Never Again“ vergebens, teilweise sind aber zumindest die Texte abgedruckt. „Decontrol – The Singles“ ist eine erstmals 2002 von Sanctuary auf CD (2004 gab es eine italienische Vinylpressung) veröffentlichte Zusammenstellung aller relevanten Singles und EPs, mit Ausnahme der „Why?“-EP (1981).
Enthalten sind die „Realities Of War“-EP (1980), die „Fight Back“-EP (1980), die „Decontrol“-EP (1980), die „Never Again“-EP (1982), die „State Violence State Control“-Single (1982), die „The Price Of Silence“-Single (1983), die „Warning: Her Majesty’s Government Can Seriously Damage Your Health“-EP (1983), die „The More I See“-Single (1984) und die „Ignorance“-Single (1985).
Wenn man von den klassischen DISCHARGE die eine Quasi-Best Of-Veröffentlichung sucht, kommt diese 27 Tracks umfassende Zusammenstellung dem ziemlich nahe. Unverzichtbar ist auch das „Never Again“-Album, nicht zu verwechseln mit der „Never Again“-EP von 1981.
Nachdem DISCHARGE 1982 ihr Debüt „Hear Nothing See Nothing Say Nothing“ veröffentlicht hatten, folgte „offiziell“ erst 1986 mit „Grave New World“ ein „richtiges“ zweites Album, wohingegen „Never Again“ von 1984 „nur“ eine Zusammenstellung von Tracks des EPs und diverser EPs war, in remixter und remasterter Form.
In einer Zeit, als ohne Internet kaum Informationen verfügbar waren zum Hintergrund von Songs und Platten, verwirrte so eine Releasepolitik durchaus. Seinerzeit erschien die LP auf Clay, die Neuauflage geht nicht über deren 17 Tracks (darunter mein Überhit „Protest and survive“) hinaus.
Was das Frühwerk der Band betrifft ist „Never Again“ so unentbehrlich wie „Decontrol“. Womit wir zu den entbehrlichen Rereleases kommen: Bei „Live At The City Garden New Jersey“ handelt es sich um die Neuauflage eines ursprünglich 1989 auf Clay Records erschienen Live-Albums.
Die Aufnahmen sind nicht aus jenem Jahr, sondern entstanden auf der US-Tour 1983/84, als die Band bereits einem metallischeren Crossover-Sound huldigte. Selbiges gilt auch für „Live– The Nightmare Continues ...“-Album (1990), aufgenommen 1983 bei einer Show in der Tunstall Town Hall im heimischen Stoke-on-Trent.
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