DISAPPEARS

Era

Es war ein recht kurzes Gastspiel, das Steve Shelley von SONIC YOUTH als Drummer von DISAPPEARS gegeben hat – eine Platte und einige Shows lang währte es, 2012 spielte er auch eine Europatour. Das neue DISAPPEARS-Album, eingespielt im Januar 2013 im Electrical Audio-Studio im Chicago unter der Aufsicht von John Congleton, entstand bereits ohne ihn, Noah Leger ist sein Nachfolger.

Prägend für den Sound von DISAPPEARS war er sowieso nicht, eher Stoff für eine nette Pop-Anekdote. Maßgeblicher Akteur ist und bleibt hier Sänger und Gitarrist Brian Case, der mit seinen Ideen den Sound von DISAPPEARS prägt und steuert.

Im Vergleich mit dem Debüt „Lux“ und dem folgenden „Glider“ ist „Era“, das vierte Album, das konkreteste und zugänglichste der Formation aus Chicago. Dubbige Elemente treten diesmal stärker in den Vordergrund (CLINIC lassen einmal mehr grüßen), die Maschinenmusik von CHROME kann ich heraushören, etwa bei „Weird House“, und es ist wohl der Produktionskunst von John Congleton zu verdanken, dass alle Elemente, aus denen sich der Sound von DISAPPEARS zusammensetzt, so scharf voneinander abheben und dabei dennoch ein Ganzes bilden.

Spacig, noisig und psychedelisch, latent elektronisch, so lässt sich „Era“ begrifflich einkreisen – DISAPPEARS sind und bleiben eine ganz besondere, faszinierende Band, von deren hypnotischem Rhythmus man sich gerne einlullen lässt (siehe „Elity typical“).