Bei Erscheinen dieses Heftes ist „Die Ren & Stimpy Show“-DVD-Box von Turbine bereits ausverkauft und somit war die Limitierung nicht nur eine Marketing-Finte. Die Behauptung „Uncut“ entpuppte sich aber zuerst als Trugschluss, denn das war eine der Discs nicht, die dann neu produziert und kostenlos ausgetauscht wurde.
Womit man sich ebenfalls arrangieren muss, ist die technische Seite, da die „Die Ren & Stimpy Show“ unübersehbar nicht im digitalen Zeitalter angekommen ist. Denn um alle Episoden tatsächlich ungeschnitten präsentieren zu können, musste Turbine vereinzelt auf Szenen von teilweise minderer Qualität zurückgreifen, weshalb dabei auch häufig nur eine Tonspur vorhanden ist, entweder die deutsche oder die englische.
Deutsche Untertitel fehlen ebenfalls. Insofern alles andere als eine perfekte Veröffentlichung, dafür handelt es sich tatsächlich um die komplette ungeschnittene Serie, im Gegensatz zu den vorherigen Veröffentlichungen in England und den USA.
1998 war ich in einem Ox-Artikel (der noch online zu finden ist) mal sehr ausführlich auf diese extrem subversive Zeichentrick-Serie eingegangen, anlässlich der damaligen Ausstrahlung in Deutschland auf dem Fernsehsender Nickelodeon.
Und auch einige Jahre später ist man immer noch erstaunt darüber, dass „Die Ren & Stimpy Show“ tatsächlich mal als Programm für Kinder konzipiert worden war. Popkulturelle Zitate ist man ja von „Die Simpsons“ gewöhnt, die sicher nicht immer universell verständlich sind, aber was der Kanadier John Kricfalusi, der Vater von Ren und Stimpy, einem dürren cholerischen Chihuahua und einer dicken wie doofen Katze, darüber hinaus in Sachen unglaublicher Schock- und Ekelmomente auf die Menschheit losließ, wird selbst heute noch manchem Erwachsenen das Fürchten lehren.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Thomas Kerpen