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DIE MENSION

Erinnerungen von morgen

Gut gemeint ist die EP „Erinnerungen von morgen“ vom Trio DIE MENSION mit Sicherheit und richtig schlecht gemacht ist die Musik eigentlich auch nicht, eher egal und arm an Spitzen. Mit Pop-Punk ist das sowieso eine schwierige Geschichte, aber eigentlich kann man der Band noch nicht mal minderwertigen (Pop-)Punk vorwerfen, denn damit hat die gute halbe Stunde auch nichts zu tun. Bei der von der Band selbst als solche in den Raum geworfenen „Poesie“ kommt es immerhin in der entsprechenden Deutung hin. DIE MENSION leben eher glücklich und froh, wie der Mops im Haferstroh und finden, dass in allen vier Ecken Liebe drinstecken soll, machen um den Goethe-Weg aber einen großen Bogen. Die musikalischen und rebellischen Einflüsse von DIE MENSION sind eindeutig zu erkennen. „Rockstar“ ist die preisgünstige Version von „Zu spät“ von DIE ÄRZTE, die Reime sind nur vorhersehbar wie das Nachmittagsprogramm beim lokalen Powerradiosender. „Dieser Moment“ hoppelt immerhin gut gelaunt nach vorne, beste Laune kriegen aber nur das Kikaninchen und seine Fans. „Ich hasse die Erinnerung, weil ich sie liebe“, uff. Ein Satz aus dem abschließenden „Generationen“, der auch nicht besser wird, wenn man ihn gefühlt zwanzigmal wiederholt und ein paar Sekunden zu lang zieht, weil Takt und Text sich nicht einigen konnten. Jans Gesang ist mitnichten schlecht, aber die Teflon-Inhalte verlangen einen anderen Rahmen und anderes Publikum.