DIE LIGA DER AUSSERGEWÖHNLICHEN GENTLEMEN: 2009

Alan Moore, Kevin O’Neill

Das ist er also, der dritte und nach „1910“ und „1969“ angeblich letzte Teil von „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“. Mit diesem haben Autor Alan Moore und Zeichner Kevin O’Neill ihre 1999 gestartete Reihe auf höchst ungewöhnliche und nicht für alle gleichermaßen befriedigende Weise weitergesponnen.

In „2009“ steuert Moores wirre, psychedelische Zeitreise-Oper auf die Ankunft des Antichristen zu, weiterhin gewürzt mit zahlreichen popkulturellen Anspielungen. Schwerer zu verdauen dürfte die zynisch anmutende Verweigerungshaltung des Duos sein, die sämtliche erzählerischen Konventionen des Mediums ignorieren und dieses vorwiegend dazu nutzen, um ihrer Fantasie völlig freien Lauf zu lassen.

Wer auf möglichst abgedrehte Kost steht, wird hier bestens bedient. „2009“ beseitigt also keineswegs die Fragezeichen, die „1910“ und „1969“ hinterlassen haben, sondern fügt reichlich neue hinzu.

Ob es noch Hoffnung für einen sinnvollen Abschluss gibt, ist fraglich, denn im Band „Nemo: Heart Of Ice“, der Anfang des Jahres in den Staaten erschien, beschäftigen sich die Autoren nur mit einer Nebenhandlung der Reihe.