Ich muss gestehen, dass mich die bisherigen sieben Episoden der 13. Staffel von SOUTH PARK alle etwas enttäuscht haben, sicherlich unterhaltsam, aber es fehlte etwas der Biss, aber vielleicht täusche ich mich ja auch.
Das kann man von der 10. Staffel nicht behaupten, die einige echte Highlights zu bieten hat. Den Anfang macht direkt „The Return Of Chef“, die nach dem Ausstieg von Isaac Hayes entstand, der wegen „Trapped In The Closet“, in der Matt Stone und Trey Parker Scientology aufs Korn nahmen, seine persönliche Toleranzgrenze erreicht sah.
Zwei Jahre später war er tot, woran auch seine heißgeliebte Religionsgemeinschaft nichts hatte ändern können. „The Return Of Chef“ war damals noch mal die finale Abrechnung mit Scientology, in der Chef nach offenbar heftigster Gehirnwäsche nach South Park zurückkehrt, da er Opfer des Super Adventure Clubs wurde, eines globetrottenden Pädophilenrings, und schließlich einen schrecklichen Tod findet.
Eine der sicherlich bösesten Episoden in der Geschichte der Serie ... Es ist schon ein irrsinnig cleverer Marketingschachzug, dass einem beim Herausziehen der DVDs aus dem Schuber ein „World Of Warcraft“-Gutschein entgegenflattert, denn genau darüber machen sich Stone und Parker in „Make Love, Not Warcraft“ auf recht drastische Weise lustig.
Fans von Videospielen werden da als verfettete, pickelige Nerds charakterisiert, die 24 Stunden am PC hängen und zu denen auch Stan, Kyle und Cartman mutieren, um einen bestimmten Spieler auszuschalten, der alle „World Of Warcraft“-Charaktere umbringt.
Interessant sind in SOUTH PARK immer wieder die Verweise auf real existierende Personen, die einem im ersten Moment gar nicht so ein Begriff sind. Wie etwa in „Miss Teacher Bangs a Boy“ die äußerst attraktive ehemalige Lehrerin Debra Lafave, die im Alter von 23 Jahren mit einem 14-jährigen Schüler Sex hatte.
Oder wie es in Bild hieß: „... blonde Sex-Lehrerin Debra Lafave aus Florida, angeklagt wegen sexuellen Mißbrauchs. Sie verführte einen 14jährigen Schüler im Klassenzimmer auf dem Pult. Und sie trieben es im Auto, während der damals 15jährige Bruder des Schülers den Wagen lenkte.“ Pardon, aber „Who doesn’t want to be ‚raped‘ by her?“, kann man da eigentlich nur sagen.
Sehr schön sind auch „Cartoon Wars Part I & II“, in denen es um die Problematik geht, dass in der Serie FAMILY GUY Mohammed auftauchen soll, was in den Augen vieler Muslime eine Herabwürdigung ihres Propheten darstellt und dementsprechend für Aufruhr sorgt.
In Anlehnung an den Karikaturenstreit Ende 2005, ausgelöst durch eine Serie von zwölf Karikaturen in einer dänischen Tageszeitung, die den islamischen Propheten zum Thema hatten. Außerdem darf sich Al Gore hier das erste Mal mit seiner „ManBearPig“-Theorie zum völligen Trottel machen, was dann später noch mal in „Imaginationland“ aufgegriffen wurde.
Ebenso gibt es ein Wiedersehen mit dem dauerbekifften „Handtuch“ Towelie, ein Abfallprodukt der Militärforschung, und eine der sicherlich skurrilsten Figuren im SOUTH PARK-Universum. „You wanna get high?“ – mit dieser exzellenten Staffel von SOUTH PARK absolut kein Problem.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #82 Februar/März 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #84 Juni/Juli 2009 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #134 Oktober/November 2017 und Thomas Kerpen