Über den Schmerz des unwiderruflichen Endes der „Sopranos“ tröstet „Lilyhammer“ hinweg – und „Better Call Saul“ kann helfen, mit dem unwiderruflichen Ende von „Breaking Bad“ klarzukommen. Die „Breaking Bad“-Schöpfer Vince Gilligan und Peter Gould stecken hinter dem Spin-off, das ein Prequel zur Geschichte um den zum Drogenproduzenten mutierten, krebskranken Lehrer Walter White ist.
Erzählt wird die Geschichte des so wundervoll von Bob Odenkirk verkörperten Anwalts Saul Goodman, der in „Breaking Bad“ als gewiefter Rechtsberater des durch seine Dealerei zum Millionär gewordenen White fungiert, aber immer nur eine Nebenrolle spielt.
Welch exzellenter Schauspieler Odenkirk ist, beweist er nun hier. Saul Goodman, so wird deutlich, heißt eigentlich Jimmy McGill, und den reichlich biblischen Zweitnamen bekam er in seiner alten Karriere als Kleinkrimineller Taugenichts in Chicago: „’s all good, man...“ Er ist der kleine Bruder von Chuck McGill, einem Partner einer riesigen Anwaltskanzlei in Albuquerque.
Dort fing er als Bürobote an, machte seinen Anwalt an einer Fernuni und kämpft nun um die Anerkennung durch seinen großen Bruder. Er schlägt sich als Anwaltsneuling mit mies bezahlten Pflichtverteidigerjobs durch und wird dabei allmählich zu jenem durchtriebenen Spezialisten für zwielichtige Geschäfte, als den man ihn kennt.
In einer Nebenhandlung tritt als zweiter alter Bekannter der von Jonathan Banks gespielte Mike Ehrmantraut auf, jener knittrige, schweigsame „Mann für alles“, der im Auftrag Goodmans Walter White mehr als einmal den Arsch rettet.
„Better Call Saul“ ist weit weniger brutal als „Breaking Bad“, auch weniger komplex, aber dennoch absolut sehenswert, ein großer Spaß. Staffel 2 läuft dieser Tage auf Netflix an.
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