DIE HEEBIE JEEBIES IM CBGB

Steven Lee Beeber

Über den Entstehungsort von Punk wurde schon oft gestritten, auch wenn es ziemlich offensichtlich ist, dass New York die Keimzelle war. Klar, es gab MC5 und Stooges vorher, aber das CBGB’s auf der Bowery in Manhattan und seine „Dauergäste“ wie BLONDIE, RAMONES, Lou Reed und Richard Hell prägten die Anfänge wie kein zweiter Laden in der Welt.

Der US-amerikanische Autor und Publizist Steven Lee Beeber wirft in seinem Buch einen Blick auf den bei fast allen wichtigen Protagonisten vorhandenen jüdischen Background. Sie gehörten der ersten Generation amerikanischer Juden an, die nach dem Zweiten Weltkrieg in New York aufwuchsen oder in jungen Jahren zuzog.

Punk wurde zu ihrer Form der Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die permanent vorhandene Angst der Flüchtlingsgeneration wandelte sich bei deren Kindern in eine ganz besondere Form des Humors.

Hier seien auch KISS (SS-Runen im alten Schriftzug) und die DICTATORS (Songs wie „Master race rock“) genannt, die mit den Insignien und Begriffen der Nazis spielten. Beeber interviewte 125 Musiker, Künstler und Manager, die in ihren Erzählungen die Ursprünge von Punk durch Provokateure wie Lenny Bruce (vielleicht der erste Stand-up Comedian) und Visionäre wie Danny Fields (später Manager der RAMONES) und Seymour Stein (Sire Records, Entdecker von eben jenen) bis hin zu Einblicken in die Avantgarde-Szene um John Zorns Label Tzadik in Bilder packen und erklären.

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