Die Kunststudentin Conny Frischauf aus Wien möchte sich nicht als „experimentelle Klangkünstlerin“ verstehen, sondern „Musik und Lieder“ machen, und positioniert sich mit ihren Tracks zwischen Krautrock, Leftfield und Electronica und ist damit ihrem Wiener Kollegen Philipp Hanich aka BRUCH nicht unähnlich. Ihren Zugang zu elektronischer Musik fand sie über den Gebrauchtkauf eines vermeintlichen Keyboards, das sich bei genauerer Betrachtung anstatt als „Reinfall“, wie sie sagte, als Synthesizer entpuppte. Seither ist ihr Leben als Musikerin, DJ und musikalische Handwerkerin – sie arbeitete tatsächlich bei Elektroakustik Wagner im 7. Wiener Bezirk, einer Art Synthie-Tüftel- und -Reparaturwerkstatt – eng mit Schaltkreisen verbunden. „Die Drift“ ist ihr Debüt und changiert zwischen experimenteller Lautmalerei und einer Lautsprache mit Echoschleifen und speziellen Sounds, die vermutlich in Teilen auf ihrem selbstgebastelten Equipment entstanden. Da schwingt der Charme der frühen und innovativen NDW-Bands wie DER PLAN und FOYER DES ARTS mit.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Markus Kolodziej