DIE ART

Arcane/An Arcane Story

Seit ein selbsternannter Graf mit Texten so flach wie ein Blatt Papier und Billigmusik jenseits aller Schmerz- und Schamgrenzen die Grenze von sowieso schon schwer zu ertragendem deutschsprachigen Gothrock zu Schlagertrash überschritten hat, ist das Leben für eine Band wie DIE ART schwer geworden.

Seit den Achtzigern – erst in der DDR, nach der Wende dann gesamtdeutsch – perfektionierten sie ihren speziellen, treibenden Sound, der klar auf den britischen Gothrock-, Post-Punk- und New Wave-Helden der ersten Hälfte der Achtziger basiert, mit (meist) deutschen Texten, denen zwar bisweilen auch eine gewisse Dramatik anhaftet, aber ebenso Tiefgang.

Mit „Arcane“ veröffentlicht die Band aus Leipzig nun drei Jahre nach „Funeral Entertainment“ ein neues Werk, das laut Label eine Mischung aus Konzeptalbum und Soundtrack darstellt. Damit wäre man dann bei der beiliegenden DVD, die mit „An Arcane Story“ einen vom Album inspirierten Kurzfilm enthält, in dem Sänger Makarios Oley mitspielt.

Alles hier kann einem in manchen Momenten eine Spur zu gefühlsschwanger vorkommen, unterm Strich fügen sich aber die neuen Stücke wie auch der Film ein ins eigenwillige, komplexe künstlerische Gesamtwerk von DIE ART und Makarios Oley.

Über die ART-Version des JOY DIVISION-Überklassikers „Love will tear us apart“ kann man geteilter Meinung sein – ich halte das Stück jenseits der zeitgenössischen Interpretation von Paul Young per se für „uncoverbar“ – und mit „Mein langsamer Tod“ werden auch FLIEHENDE STÜRME gecovert.

Ansonsten bekommt der DIE ART-Liebhaber hier wieder rundum das, was er an der Band schätzt.