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DIE 7 PISTOLEN DES MACGREGOR

1964 hatte Sergio Leone mit „Für eine Handvoll Dollar“ das im Sterben liegende Westerngenre ordentlich umgekrempelt, einer Art Remake von Kurosawas Samuraifilm „Yojimbo“ von 1961, und mit viel Brutalität, Zynismus und Schmuddellook den prototypischen Italowestern geschaffen. Das Drehbuch schrieb Leone zusammen mit Duccio Tessari, der ein Jahr später ebenfalls zwei exzellente Italowestern drehte, „Eine Pistole für Ringo“ und „Ringo kommt zurück“. 1966 war er dann als Drehbuchautor an „Die 7 Pistolen des MacGregor“ („7 pistole per i MacGregor“) beteiligt, der aber noch zu den Vertretern des europäischen Western gehörte, die zwischen den Stühlen von Leone und Henry Hathaway saßen, sich also nicht komplett von den amerikanischen Vorbildern trennen konnten, was man auch an Ennio Morricones unterdurchschnittlichem Score merkt. Zudem konnte sich Franco Giraldi bei seinem Regiedebüt nicht so ganz zwischen Komödie und ernsthaftem Western entscheiden, woran die deutsche Synchronisation zur Abwechslung mal keine Schuld hatte. Und so reihen sich hier komödiantische Szenen an die vom Italowestern erwarteten Grausamkeiten, wenn die sieben Söhne der nahe der mexikanischen Grenze lebenden schottischstämmigen MacGregor-Familie mit dem bösartigen Banditenchef Santillana abrechnen, denen schließlich noch die Senioren zu Dudelsack-Klängen zu Hilfe kommen müssen. Erstaunlicherweise erschien „Die 7 Pistolen des MacGregor“ nach dem Kinostart 1966 nie auf Video und wurde jetzt das erste Mal auf DVD und Blu-ray veröffentlicht, in eher durchwachsener Qualität. 1967 drehte Giraldi mit „Eine Kugel für MacGregor“ noch eine ähnlich unterhaltsame Fortsetzung seines Komödienwesterns, in der die sieben Schottensöhne mit den sieben rothaarigen Töchtern einer irischen Familie konfrontiert werden.