In Dänemark sind die hier schon verhältnismäßig groß, Platzierungen in den Charts und Nominierungen für irgendwelche Awards inklusive. Hierzulande aber wird das wahrscheinlich eher ein Geheimtipp bleiben, hier funktioniert experimentelle Musik dieser Art nur selten auf der ganz großen Bühne.
Das Grundgerüst bildet seichter Indie-Pop, der jedoch von vorn bis hinten einen synthetischen Beigeschmack hat. Angefangen beim Schlagzeug, über die stellenweise beinahe bedeutungslosen Gitarren ,bis hin zu den vielfältigen elektronischen Verzierungen klingt das nicht so, als könne man das auf der Bühne eins zu eins umsetzen.
Und überhaupt habe ich noisigen Pop selten mal so höflich zurückhaltend präsentiert bekommen, wobei der Lärm eben hauptsächlich durch die schrägen Synthies und die hauchzart verstimmt wirkenden Gitarren erzeugt wird.
Abwechslung gibt es, wenn sich Mikkel Hansen und Camilla Florentz am Mikrofon abwechseln, beziehungsweise gemeinsam singen. Ganz schlimm allerdings ist es, wenn die Slide-Gitarre ausgepackt wird, aber da reagiere ich persönlich immer empfindlich drauf.
Insgesamt bleibt "Dexter Fox" eine schwierige Platte, da einerseits die Elektronik sehr im Vordergrund steht und häufig die Harmonie untergräbt, andererseits nur wenig Schmissiges vorhanden ist, was das Bedürfnis des Durchschnittshörers nach Eingängigkeit befriedigen würde.
Und genau deshalb wird des wohl nix mit dem großen Ruhm außerhalb Dänemarks. (54:49) (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Christian Meiners