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DEXTER - DIE ZWEITE SEASON

Am 26. September 2010 wird es soweit sein und die erste Episode der fünften Season von DEXTER in Amerika über den Bildschirm flimmern. Nach einem knappen Jahr Pause, vor allem bedingt durch die Krebserkrankung von Hauptdarsteller Michael C.

Hall, der aber inzwischen wohl wieder auf dem Weg der Besserung sein soll. In den USA erschien bereits die dritte Season auf DVD, hier müssen wir uns noch mit der zweiten begnügen. Wer bereits alle bisher ausgestrahlten Staffeln sehen konnte, weiß, dass DEXTER bisher recht eindrucksvoll das hohe Niveau halten konnte.

Unabhängig davon, was man von der literarischen Vorlage von Jeff Lindsay hält. Zwar hatte man gegen Ende irgendwie das Gefühl, der Forensiker und Spezialist für Blutspritzeranalyse bei der Polizei von Miami und gleichzeitig obsessiver Serienkiller mit fehlender Tötungshemmung würde zum braven Familienmenschen, der irgendwann doch noch das Killen an den Nagel hängt, aber hatte nicht mit der Konsequenz der Serien-Macher gerechnet, die die vierte Staffel mit einem echten Paukenschlag abschlossen.

In der zweiten Season hat der Serienkiller allerdings noch ganz andere Probleme: denn die Überreste seiner tödlichen nächtlichen Aktivitäten werden entdeckt und der äußerst hartnäckige Sergeant James Doakes ist überzeugt, dass Dexter irgendwas damit zu tun hat.

Seine Schwester Debra ist immer noch wegen ihrer Beziehung zum „Kühllasterkiller“ traumatisiert, und zu allem Überfluss schickt das FBI seinen besten Mann nach Miami, nämlich Special Agent Lundy.

Großartig von Keith Carradine gespielt, dem Halbbruder von David Carradine, der ähnlich wie Dexter von seinem Tun besessen ist. Dexter hat diesmal viel zu erklären, vor allem seiner Freundin Rita (die leider immer nerviger werdende Julie Benz), die ihn für einen Junkie hält und ihn zu einer Selbsthilfegruppe für Suchtkranke schickt, wo er auf eine Psychopathin ganz anderen Kalibers trifft („She’s obviously a vampire.

A gross, English titty vampire.“). Ansonsten ist das grundsätzliche Schema das Gleiche: Dexter kämpft um die Bewahrung seiner verstörenden Doppelexistenz, ohne dabei die Sympathie des Zuschauers zu verlieren, während weitere Details seiner Biographie bekannt werden.

Eine nach wie vor wundervoll schizophrene, provokante und schwarzhumorige Angelegenheit, die manchen Leuten möglicherweise zu weit gehen wird – a serial killer with a heart of gold –, aber natürlich den großen Reiz von DEXTER ausmacht.

Und so funktionieren die über 600 Minuten beziehungsweise zwölf Folgen als Spielfilm mit extremer Überlänge, den man nur ungern in Häppchenform anschaut.