Wunderbar dunkler und treibend aufgeheizter Indie-Goth, New Wave und Post-Punk kommt von DESPERATE JOURNALIST aus London um die charismatische Sängerin Jo Bevan (die stimmlich ein wenig wie die junge Siouxsie Sioux daherkommt), die Reminiszenzen an WAX IDOLS, THE ORGAN, WARPAINT oder die SAVAGES zulassen.
Ein ambitionierter Marsch durch sämtliche Aspekte und Untiefen von Teenage Angst, wie er so vermutlich nur von Briten kommen kann. Die Adoleszenz ist bekanntlich durchdringend, furchtbar und verändert alles im Leben.
Jo Bevan weiß nicht nur ein Lied davon zu singen. Sie umschreibt die Songs treffsicher als „Figuring out what being an adult is supposed to mean“. Das Coverfoto zeigt (die junge) Jo Bevan, wie sie selbst sagt, „at the start of her ongoing phase of teenage angst“.
Getrieben werden die Songs tatsächlich von einer gewissen Desorientierung der jungen Sängerin und der quälenden Ungewissheit, wohin einen das Leben letztlich treibt beziehungsweise wohin der Weg einen führt.
Jo Bevan hat keinen Lebensentwurf (wieso auch!), vielmehr versucht sie gekonnt, in ihren Texten die fiebrigen Gefühlswelten zwischen Kopf- und Bauchsteuerung auszuloten. Und mit „Radiating“ findet sich als letzter Song eine absolut stimmige Ballade auf dem (bisher besten) Album der Band.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Markus Kolodziej