Schon bei Bandname und Albumtitel könnte man meinen, die Jungs von VILLAGE OF DEAD ROADS hätten mit dem Leben abgeschlossen. Der junge Mann, der im Innenteil des Digipaks von der Decke einer verfallenen Holzbaracke baumelt, hat das definitiv.
Aber wenigstens tut er das auf einer aus zu hundert Prozent recyceltem Material hergestellten Verpackung, bedruckt mit auf Soja basierender Farbe. So lebensmüde kann die Band aus Erie, Pennsylvania also gar nicht sein; immerhin macht sie sich Gedanken um die Zukunft.
Und glücklicherweise schlägt sich der Trübsal auch nicht musikalisch nieder. Denn bei aller nihilistischer Zerstörungswut, die ein Genre wie Sludge Metal für gewöhnlich mit sich bringt, verstehen es VILLAGE OF DEAD ROADS immer wieder, auch mal ein funkensprühendes Kerzlein in die dunklen und feuchten Wälder ihrer Heimat zu tragen und das Herz zu erwärmen.
Genau in diesen ruhigeren Momenten zeigt die Band auch ihr ganzes Können, spielt gekonnt mit der Dynamik zwischen Laut und Leise und prescht dann unvermittelt wieder im Zeitlupen-Schweinsgalopp davon.
Und da haben wir es wieder: Wer Spaß am Rocken hat, kann gar nicht so fertig mit der Welt sein. Und wer Songs wie „Of sickness and separation“ oder „Halo becomes a noose“ schreibt, darf sich auf keinen Fall einen Strick nehmen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #87 Dezember 2009/Januar 2010 und Ingo Rothkehl