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KOMINTERN SECT

Des Jours Plus Durs Que D’Autres

Ursprünglich waren KOMINTERN SECT aus Orléans südlich von Paris von 1980 bis 1986 aktiv, 2014 reformierten sie sich, mit Sänger Carl und Drummer Thomas (auch BURNING HEADS) von der Gründungsbesetzung und Gitarrist Vott, der ab 1985 dabei war. An der Gitarre ist Jean, am Bass Mama von 8°6° CREW. Mit „D’Une Même Voix“ kam 2016 ein erstes Lebenszeichen in Form einer Mini-LP, mit „Des Jours Plus Durs Que D’Autres“ ist nun ein ganzes Album entstanden, das schon in den ersten Sekunden des Openers „Comme un chien“ klar macht, was hier zu erwarten ist: ultramelodiöser, packender, gröliger Streetpunk mit französischen Texten. Damit bleibt man sich einerseits selbst treu, mich erinnert die wirklich gut produzierte Platte aber auch an ihre Landsleute CHARGE 69 sowie meine UK-Garanten in Sachen hypermelodiöser Oi!, GIMP FIST. Die Texte sind zwar abgedruckt, aber so gut ist mein Französisch nicht, um diese auf konkreten Subtext abklopfen zu können: einerseits ließ Thomas mit den BURNING HEADS nie Zweifel an seiner politischen Ausrichtung erkennen, andererseits waren KOMINTERN SECT mit dem an OHL erinnernden „Wir sind weder rechts noch links“-Gehabe einst nicht unumstritten und hatten mit „Barcelone 1936“ oder „Guérilla Urbaine“ Texte, die bezüglich ihrer Positionen zum Spanischen Bürgerkrieg seinerzeit als rechts angesehen wurden. All das müsste man also mal in einem intensive Gespräch vertiefen, fast vierzig Jahre später wird ja vieles anders gesehen, das gestehe ich jedem zu. Abgesehen davon ein packendes Album mit markantem Trademark-Sound. Kommunismusrotes Vinyl.