Die Älteren unter uns erinnern sich noch an diese Band aus Seattle, die 1989 ihr Debütalbum „Love Machine“ veröffentlichte, dann in der ersten Hälfte der Neunziger weitere große und kleine Platten rausbrachte, unter anderem auf Sub Pop und Empty, und irgendwann schließlich in Vergessenheit geriet.
Mit „Life Of Strife“ melden sie sich jetzt zurück, erschienen ist es auf Digital Warfare Records, dem 2010 von Donny Paycheck von ZEKE gegründeten Label. Und jener Donny Paycheck ergänzt nun am Schlagzeug die Besetzung aus Duane Lance Bodenhemier, Jason Freeman und Neil Rogers (der auch bei GLAZED und ZIPGUN war).
Es ist nach 25 Jahren der erste Release der Band, die damals bestens zwischen ZEKE, SUPERSUCKERS, GAS HUFFER, NEW BOMB TURKS, LA DONNAS, HOOKERS und ähnliche Krawallmacher passte. Fünf neue Songs nahm man bei Jack Endino (wo sonst?) auf, die anderen sind Neueinspielungen alter Nummern – die neuen hört man nicht raus.
Tim Price von GAS HUFFER kommentiert das damalige Treiben seiner alten Buddies so: „THE DERELICTS were in exactly the right place at exactly the right time with exactly the wrong kind of music, for a town that was pregnant to the bursting point with what would become known as grunge music.“ Und Blake von Empty Records kommentiert: „In the early Seattle grunge days when everyone was growing their hair and wearing love beads THE DERELICTS held their punk ground, drinking and rocking down the house.
They coined the ‚punk fueled with alcohol and hate‘ rage that made way for the SUPERSUCKERS and THE FUMES to carry on the tradition ... Their live shows are legendary for their unpredictable inter-band violence on stage and driving rock force.
They became the MRR reference point of late ’80s punk.“ Gut, dass sie wieder da sind, fast genauso wild und ungestüm wie vor dreißig Jahren. Gewidmet ist das Album dem 1999 verstorbenen Drummer Richard Bilotti.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #145 August/September 2019 und Joachim Hiller