Wenn wahre Kunst größtes Leiden erfordert, dann ist Larry Fischers Musik wahre Kunst. Denn der paranoid-schizophrene Songwriter, der neben Wesley Willis und Daniel Johnston einer der Hauptvertreter so genannter Outsider-Musik ist und von Größen wie DEVO oder Zappa als Wegbereiter des Punk betrachtet wird, drückt in seiner Musik vor allem eines aus: sein Leiden, seine Verzweiflung.
So unterhaltsam und gleichzeitig eindringlich seine Songs sind, in denen er verschiedenste Personen sprechen lässt, so traurig sind sie gleichzeitig, denn er hört diese Stimmen wirklich! Die Dokumentation folgt Larrys Karriere chronologisch, von seiner Kindheit, seinen Auftritten als Straßenmusiker in San Francisco und seinem ersten Album, das Frank Zappa produzierte, bis hin zu seinen letzten Live-Auftritten, anhand von Interviewsequenzen mit ihm, seinen Psychologen, Produzenten, Freunden und namhaften Fans, ohne dabei zu werten.
Zusätzlich gibt es einen Audiokommentar des Regisseurs und einen Mitschnitt eines Live-Auftritts. Seit 2004 nimmt Larry zum ersten Mal in seinem Leben Medizin, die ihm hilft, einen geregelten Alltag zu führen, ohne Geister und Verfolgungswahn, mit der Konsequenz, dass er seitdem keine Musik mehr macht.
Der Fan bleibt bei diesem zugleich unterhaltsamen und traurigen Film mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Chris Wilpert