DER WELTENMAMPFER

Daniel Terek

Oje, wenn einen schon in der dritten Zeile einer Einleitung ein Tippfehler anlacht und dann im Postskriptum dieser betont werden muss, dass der Autor gegen Sexismus, gegen Homophobie, für Vegetarismus und Straight Edge ist, schlafen einem bereits fast die Füße ein.

Während dem Lesen der ersten Storys beginnen diese dann tatsächlich unangenehm zu kribbeln. Daniels Schuleinführung, die Probleme, die er beim Erlernen des Radfahrens hatte oder auch seine „authentische Zeichnung ländlichen Lebens“, in welcher er das Phänomen der Dorfdisco darstellt, langweilen sehr – obwohl der Autor nicht auf den Kopf gefallen ist und sich ganz gut ausdrücken kann.

Aber das Weiterlesen lohnt sich bald. Ein Text, wie zum Beispiel „Kinderquatsch mit Anne“, trifft das angegangene Thema auf den Punkt und begeistert besonders durch eine sehr bissige, gute Schreibe, welche schließlich in weiteren der insgesamt 26 Texte verzückt.

Ebenfalls gefällt auch „Ganz oben“, in der sehr erheiternd eine Jugendkultur der „Aristokraten“ erfunden und beschrieben wird. Also: Nach massiven Startschwierigkeiten, hat der Weltenmampfer in seinem Debüt die Kurve gekriegt.

Mal sehen, ob er diesen Level in einer zweiten Veröffentlichung durchgehend halten kann.