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DER TEUFEL IN IHR

Mit „Der Teufel in ihr“ von Peter Sasdy hat Pidax eine echte DVD- und Blu-ray-Premiere im Angebot, denn der britische Horrorfilm, der im Original „I Don’t Want To Be Born“ heißt, allerdings auch unter Titeln wie „The Monster“ oder „Sharon’s Baby“ vermarktet wurde, wurde hierzulande das erste Mal Anfang der 90er Jahre im Fernsehen gezeigt. Dafür ist die Synchronisation aber recht ordentlich, und Hauptdarstellerin Joan Collins, bekannt als rachsüchtiges Biest aus der Achtziger-TV-Serie „Der Denver-Clan“, wird sogar wieder von Ursula Heyer (Ehefrau von Rainer Brandt) gesprochen. Ebenfalls mit dabei sind andere bekannte Gesichter wie Donald Pleasance, Caroline Munro oder Ralph Bates, mit dem Sasdy schon 1969 beim Hammer-Film „Wie schmeckt das Blut von Dracula?“ zusammengearbeitet hatte, der erste Kinofilm des zuvor fürs Fernsehen tätigen ungarischen Regisseurs. Neben „Wie schmeckt das Blut von Dracula?“ drehte Sasdy für Hammer 1971 noch die beiden ähnlich stilvollen Filme „Hände voller Blut“ und „Comtesse des Grauens“. „Der Teufel in ihr“ entpuppt sich hinsichtlich der Umsetzung als weitaus weniger stilvoll und schwankt zwischen schmieriger Sexploitation, billigem Splatter und unfreiwilliger Genre-Parodie, und bedient sich eher unbeholfen bei Filmen wie „Der Exorzist“ und „Rosemaries Baby“. Ein echtes Monster gibt es allerdings nicht, nur ein normales Baby, das der kleinwüchsige Tanzpartner der von Collins gespielten Ex-Stripteasetänzerin im ungeborenen Zustand mit einem Fluch belegt hatte, weil diese ihn abgewiesen hatte. Als Horrorfilm kann man „Der Teufel in ihr“ natürlich in keiner Weise ernst nehmen, aber die herrlich absurde Story besitzt dafür einen enormen Unterhaltungswert, bei der alle Beteiligten gute Miene zum bösen Spiel machen, während das dämonische Baby sein Unwesen treibt.