DER NEBEL VON GESTERN

Leonardo Padura

El Conde ist zurück. Der kubanische Ermittler ist aus dem Polizeidienst ausgeschieden und hält sich jetzt mit dem Verkauf von alten Büchern über Wasser. Ein hoffnungsvolles Geschäft in einem Land, in dem alle einfach nur versuchen müssen zu überleben.

Bücher sind da eine beliebte, da für das tägliche Überleben verzichtbare Handelsware. El Conde bewegt sich zwischen seiner Familie, seinen alten Schulfreunden, seiner Geliebten Tamara und seiner neuen Profession gewohnt elegant und gelassen – trotz der schwierigen ökonomischen Verhältnisse in Kuba.

Eine von ihm entdeckte Bibliothek mit kubanischen und spanischen Buchraritäten verspricht ein lukratives Einkommen in den kommenden Wochen, aber der Zufallsfund eines Zeitschriftenartikels und einer kleinen Vinylscheibe mit zwei Liedern einer Sängerin verzaubern ihn und reaktivieren seine alten Instinkte als Spürhund.

Auf der Suche nach der Vergangenheit der Bolerosängerin in den „Nebeln von Gestern“ stößt unser kubanischer Held an die Grenzen des Systems. Er begegnet dem Havanna der Fünfziger- und Sechzigerjahre, Hemingway und Cab Galloway, und dem Jazz in den Clubs.

Dass hierbei die Unterschiede zum Kuba der Gegenwart besonders deutlich werden, fällt nicht nur El Conde auf, sondern auch dem Leser, der aber ebenso die Liebe zu eines Stadt und einem Land spürt, das aus dem Verfall neue Vitalität gewinnt.