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DER BEAT FIEL VOM HIMMEL

Rudolf Horst

Als Pensionär hat man viel Zeit, und der vormalige Projektmanager Rudolf Horst nutzt sie dazu, seinem Lieblingsthema „Beat“ mit einer etwas unkonventionellen Analyse auf den Grund zu gehen. Sein umfangreiches Werk über die Entwicklung aller namhaften Bands der Beat-Ära beginnt zunächst mit einem gründlichen Überblick über die großen „Player“ im Geschäft, er skizziert Biografien von BEATLES, ROLLING STONES, KINKS, aber auch der von der British Invasion geprägten US-Combos. Dabei bedient er sich eines ganz eigenen essayistischen Stils, reichert Anekdoten und „unnützes Halbwissen“ mit schrägem Humor an. Dabei geht er allerdings ziemlich sprunghaft vor, es ist nicht so recht so etwas wie ein roter Faden zu erkennen. Das heißt nicht, dass die strukturlose Faktensammlung nicht ihre Momente hätte. Es ist eine in kurze Kapitel aufgeteilte Faktensammlung, und eigentlich ein Buch zum „Querlesen“, man kann immer wieder mal darin blättern, erfährt zudem auch viel über die kleineren Fische im Beat-Teich, selbst „Nobodys“ und One-Hit-Wonder finden Erwähnung. Horst kommt dabei „vom Hölzchen aufs Stöckchen“, verzettelt sich mehr und mehr. Zwischendurch dann immer wieder Einschübe zur Zeit- und Kulturgeschichte der Sixties. Seine langwierigen Exkurse in Politik, Spiritualität und Philosophie sind allerdings fehl am Platz. Etwas rätselhaft bleibt der überbordende Anteil von teils wirren Tabellen, deren Sinn und Zweck sich nicht immer erschließt. Wirklich ärgerlich ist dagegen die Unsitte, komplette Wikipedia-Artikel zu zitieren. Letztlich bleibt ein unterhaltsamer, aber auch verwirrender, beinahe manisch wirkender Überblick über die Bands, die den Beat groß gemacht haben.