Langer Bandname, kein Songtitel unter drei Wörtern und alles auf Schwedisch. Kein Song unter vier Minuten. Ich beschwere mich häufig über zu lange Songs, hier allerdings nicht. Das Internet hat mir das Wort „episch“ irgendwie versaut, aber hierzu fällt mir nix Besseres ein.
Man lässt sich Zeit, um Aufbau und Ausbruch, die Katharsis zur Geltung zu bringen. Mit sirrenden Reverbgitarren, dem einen oder anderen längeren Instrumentalteil, Spoken Word und verjazzten Ausflügen.
Wem ENVY hier nicht in den Kopf kommen, der hat wohl noch nie ENVY gehört. Trotz allem handelt es sich hier keineswegs um einen bloßen Abklatsch. VI SOM ÄLSKADE VARANDRA SÅ MYCKET schaffen sich ihre eigene, sehr eigenständige Nische, die irgendwie kalt skandinavisch klingt, nach SUIS LA LUNE oder SHIROKUMA, aber niemals tot.
„Die traurigste Musik der Welt“, so heißt der Titel übersetzt, passt vielleicht nicht ganz. Es gibt noch Hoffnung, wenn es solche Musik gibt.
© by Fuze - Ausgabe #68 Februar/März 2018 und Jeannine Michèle Kock
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Julius Lensch