Foto

REBELL BAGATELL

Delorean

So unbelastet und betont hedonistisch, wie REBELL BAGATELL durch ihr Debüt „Delorean“ flitzen, kann man sie nur um ihren Frohsinn beneiden. Ganz als hätte man sie erst kürzlich aus dem Knast entlassen, kann der Thrill gar nicht schnell genug kommen. Sie wollen es lustig, sie wollen es schnell. „Korken knallen“ lassen, „der nächste Fick“, „höher, weiter, schneller, heller, geiler“, eben „rock and roll“. Es handelt sich hier nicht um tadelnde Unterstellungen, sondern um direkte Zitate der wohl noch recht jungen Band. REBELL BAGATELL sehen nämlich ganz und gar keine Notwendigkeit, ihre Genusssucht zu kaschieren. Was live im Wiener Jugendzentrum sicher hervorragend funktioniert, ist beim Anhören natürlich recht belanglos. Da sie sich selbst als „Kinder“ bezeichnen, begreife auch ich diese Truppe als Jungspund-Band, die eben den Fun sucht. Wo andere Bands Zitate aus hochgelobten Dramen zitieren, beziehen sich REBELL BAGATELL lieber auf den Nonsens-Streifen „Mars Attacks!“ und „Zurück in die Zukunft“. Eine gute Zusammenfassung für die Platte mit dem Titel „Delorean“. Wer auf MONTREAL steht, der wird auch REBELL BAGATELL etwas abgewinnen können.