MTV machten Anfang der Achtziger Musikvideos bekanntlich zum wichtigsten Marketingtool von Bands und Musikern, was wiederum junge talentierte Regisseure förderte, die heute zum Teil große Hollywoodfilme drehen.
Heutzutage fristet MTV eher ein Nischendasein im Bezahlfernsehen, dennoch scheint der Sender ab und an noch eine Quelle für originelle neue TV-Formate zu sein. Wie auch im Fall von „Death Valley“, einer Mockumentary, in der die Arbeit der Mitglieder der LAPD-Elite-Einheit „Undead Task Force“ bei ihrem täglichen Kampf gegen Zombies, Vampire und Werwölfe im San Fernando Valley im Reality-TV-Format dokumentiert wird.
Deren Motto lautet, „Let’s get out there and kill something!“, und dementsprechend blutig ist diese Mischung aus „Police Academy“, „Reno 911!“ und „The Walking Dead“ auch ausgefallen, insofern ist es überraschend, dass die FSK das Ganze ungeschnitten „ab 18“ freigegeben hat.
Es fällt allerdings auch wirklich schwer, trotz jeder Menge Kopfschüsse und anderer Tötungsarten, um sich Zombies, Vampire und Werwölfe vom Leib zu halten, den bissigen, geschmacklich grenzwertigen Humor der Serie zu übersehen, die sehr gelungen Stereotype aus den üblichen Cop-Serien mit komödiantischem Horror vermischt.
Leider wurde die Serie bereits nach einer Staffel mit 12 Episoden abgesetzt, insofern wird man nun nicht mehr erfahren können, ob „Death Valley“ das Potential für mehr als nur ein episodenhaftes „One-Hit-Wonder“ besessen hätte.
Die Charaktere sind auf jeden Fall glaubwürdig, könnten allerdings etwas manchmal mehr Tiefe vertragen, die Dialoge clever, zumindest im Original, und die Situationskomik besser als in vielen vermeintlichen Horror-Komödien.
Definitiv einen Blick wert, man muss ja nicht gleich „Kult“ schreien.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Thomas Kerpen