„This is only a song, it can’t change the world“, singen die beiden in „Only a song“ und zeigen darin, dass es vielmehr darum geht, was zu machen – und wenn ihre Lieder dabei helfen, dann ist das genau die Widerlegung, die sich Sollee und Moore wünschen.
Denn „Dear Companion“ ist eine Protestplatte, wenn auch eine leise. Die beiden Songwriter prangern das so genannte „mountain top removal“ an, bei der ganze Berge abgetragen werden, um an darunter liegende Kohle zu gelangen.
Hört sich übertrieben an, wird aber in den USA so gemacht. Natürlich scheren sich die Konzerne nicht darum, wie sie damit die Natur verschandeln und in welchem Zustand sie ganze Landstriche hinterlassen.
Grund genug also für einen Aufschrei. Der fällt hier aber wenig grell aus, das Duo spricht den Hörer eher um die Ecke an. Es wird Songwriter-Americana geboten, die mal mehr Richtung Country tendiert, dann blitzen wieder Jack Johnson-artige, zurückgelehnte Elemente durch.
Das ist alles durchweg ohne Strom instrumentiert, aber trotzdem eindringlich und streckenweise sehr, sehr schön, gerade wenn sich der Gesang mehrstimmig auffächert. Und gute leise Musik hilft einer Sache dann doch mehr weiter als schlechte laute.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Christian Maiwald