DEAD SET

Als die fünf Episoden von Yann Demanges Mini-Serie „Dead Set“ auf dem britischen Satellitenkanal E4 vor fünf Jahren das erste Mal ausgestrahlt wurden, waren Zombies in aktuellen Filmen zwar bereits auf einem sehr inflationären Level angekommen, heutzutage kann man sich ein Gähnen oder entnervtes Augenrollen aber kaum noch verkneifen.

Zumal es TV-Zombies inzwischen ja auch bei „The Walking Dead“ gibt. Deswegen sollte man die hierzulande gerade auf deutsch erschienene Mini-Serie aber nicht ignorieren, denn „Dead Set“ gehört definitiv zu den clevereren und gelungeneren Vertretern in diesem Bereich.

Möglicherweise, weil Regisseur Demange ansonsten nichts mit Horror am Hut hat und der Autor Charlie Brooker durch seinen journalistischen Background das Genre von einem eher satirischen Blickwinkel aus betrachtet.

Und natürlich ist es auch eine großartige Idee, so ein Zombie-Thema ausgerechnet auf dem britischen „Big Brother“-Gelände anzusiedeln, wo grundsätzlich jede Menge Kameras installiert sind und so der Horror die richtige Reality-TV-Dimension bekommt.

Wobei „Dead Set“ den diesem extremen TV-Bereich innewohnenden Voyeurismus eher am Rande thematisiert, allerdings nicht mit schwarzhumorigen Seitenhieben geizt, vor allem was die „Big Brother“-Macher und -Teilnehmer betrifft.

Ansonsten entpuppt sich „Dead Set“ als flott und straight inszenierte Angelegenheit, die sich nicht allzu weit von den Vorgaben des Genres entfernt und auch deutlich auf die klassischen Vorbilder verweist.

Und die vor allem auch erstaunlich gute Effekte besitzt und dementsprechend recht blutig ausgefallen ist, womit die FSK aber zur Abwechslung mal keine Probleme hatte. Neben der echten „Big Brother“-Moderatorin Davina McCall ist hier auch noch Ray Winstones charmante Tochter Jaime (aus „Donkey Punch“) zu sehen.