Foto

DAS ALTE FINSTERE HAUS

Der britische Regisseur James Whale verdankt seinen bis heute erhalten gebliebenen Bekanntheitsgrad vor allem den legendären Universal-Monster-Filmen wie „Frankenstein“, „Der Unsichtbare“ und „Frankensteins Braut“. Weniger bekannt ist hingegen seine Horrorgroteske „The Old Dark House“, die er 1932 nach dem Erfolg von „Frankenstein“ drehte. Hierzulande erlebte Whales Film unter den Titeln „Das alte finstere Haus“ und „Das Haus des Grauens“ seine Premiere erst Ende der Achtziger in deutsch synchronisierter Form im TV. Das hatte auch damit zu tun, dass dieser klassische Vertreter des Gothic-Horrors nach seiner Erstaufführung in den 1930er Jahren lange als verschollen galt und so nie den Weg nach Deutschland fand. Dem mit Whale befreundeten Regisseur Curtis Harrington ist es zu verdanken, dass Ende der Sechziger doch noch eine Kopie des Films gefunden werden konnte, nachdem William Castle 1963 ein schrecklich albernes Remake gedreht hatte. Die aktuelle DVD von Pidax enthält eine 2017 entstandene 4K-Abtastung von „The Old Dark House“, die eine beindruckende Qualität besitzt. Als Extras gibt es ein kurzes Interview mit Boris Karloffs Tochter Sara, ein Featurette mit Curtis Harrington und einen Audiokommentar mit der 2010 verstorbenen Hauptdarstellerin Gloria Stuart. In diesem gut 70-minütigen, mit leichten Screwball-Komödien-Elementen versehenen Film werden einige Reisende in den Bergen von Wales von sintflutartigem Regen überrascht und finden Zuflucht im Haus einer bizarren Familie. Was es mit dieser Familie konkret auf sich hat, bleibt auch bei der nicht ganz befriedigenden Auflösung im Dunklen, ebenso wie die tatsächlichen Ausmaße des ziemlich eigenartigen Hauses, stattdessen lebt „The Old Dark House“ von seiner atmosphärischen Schwarzweiß-Fotografie und Karloffs finsterer Darstellung des stummen und entstellten Butlers Morgan.