So wie die Namen IN FLAMES und AT THE GATES steht auch DARK TRANQUILLITY synonym für den Melodeath der Göteborger Schule. Den Schweden ist das seither Versprechen und Anspruch zugleich. Dass es insbesondere in den letzten Jahren zu zahlreichen Line-up-Wechseln gekommen ist – geschenkt. Mikael Stanne ist und bleibt als Frontmann die markante Konstante in der Besetzung. Daneben finden sich ein ums andere Mal versierte Musiker, die den Sound der Genrevorreiter tief verinnerlicht haben und als Teil der Gruppe mit fortentwickeln. Angesichts der langen Historie – die Gründung reicht ins Jahr 1989 zurück – überrascht es nicht, dass „Endtime Signals“ kaum unvorbereitet trifft. Dieser Hinweis soll die Leistung von DARK TRANQUILLITY aber keinesfalls schmälern. Das 13. Album des Quintetts repräsentiert mindestens den Status quo des Melodeath, kommt hinsichtlich Kompositionen und Umsetzung ungleich souveräner als 97 Prozent der übrigen Genre-Veröffentlichungen daher. Die Schweden um Mikael Stanne zählen weiterhin zu den relevanten Vertretern ihrer Sparte und bedienen die gesamte Klaviatur: Uptempo-Nummern, wohlige Atmosphäre und balladeske Anklänge sowie fabelhafte Melodiebögen und Gesangslinien. Die personellen Änderungen wirken sich dahingehend aus, dass sich der Blick der neuen Konstellation auf den Melodeath ein Stück weit verändert oder zumindest ein partiell anderer Twist in den Mix hineinspielt. Darüber hinaus wirken die zwölf Tracks des fünfzigminütigen Albums tendenziell düsterer und direkter adressiert. Das drückt sich bereits im Titel „Endtime Signals“ aus und verhilft DARK TRANQUILLITY wirkungsseitig zu mehr Dringlichkeit.
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