MEKONG ist das Alter Ego des portugiesischstämmigen Renato Alves, der nun im polnischen Krakau residiert, und einen dunklen Sud mit Zutaten der frühen THE CURE, BAUHAUS, SAD LOVERS & GIANTS, aber auch aktueller Acts wie KILL SHELTER und MOTORAMA zubereitet. MEKONG erforscht das Thema Entfremdung und packt eine veritable Anzahl kalter Gefühle und desolater Gedanken der Trennung in ein Paket, das eindringlich als auch seltsam beruhigend wirkt, wenn man Beruhigung mit einer Portion Existenzangst verbindet. „Hunger strike“, Opener und ein Albumhighlight, hätte so auch auf „Pornography“ (1982) von THE CURE sein können, auch erklärter Einfluss von MEKONG, mit einem Text von einem emotional aufgewühlten Robert Smith, so wie Alves seinen Herzschmerz auslebt und in die hinterste Ecke des Schranks wirft, um sich anschließend an einen vertrauten Ort zurückzuschleichen, um seine Wunden zu lecken. Der Sound ist eingehüllt in druckvolle Basslines, verträumte Gitarrenriffs und „schwelgerische“ Synthies. Definitiv hat MEKONG ein gutes Gespür für fließende Melodien, die hängenbleiben, wie man es früher beispielsweise von SAD LOVERS & GIANTS und THE ESSENCE kannte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #175 August/September 2024 und Markus Kolodziej