PATIENCE

Daniel Clowes

Eine ungewöhnliche Mischung aus Krimi, Science Fiction und Liebesdrama hat Daniel Clowes mit „Patience“ geschaffen. Der Klappentext (eigentlich eher ein kurzer Untertitel) umschreibt das als „einen kosmischen Horrortrip zu Ursprung der ewigen Liebe“.

Immerhin 19 Wochen konnte Clowes sich damit auf der Bestsellerliste der New York Times halten. Warum? Weil es anders als der gewohnte Einheitsbrei ist vielleicht. Oder weil es mit etlichen unerwarteten Wendungen fesseln kann.

Weil es alltäglich Vertrautes mit Abwegigem verbindet. Und versucht, unbewusste Untiefen und Widersprüche der menschlichen Psyche auszuleuchten. In psychedelisch bunten, leicht pastellstichigen Farben brennt Clowes in „Patience“ ein wahres Feuerwerk an Zeitsprüngen inklusive zahlreicher kleiner und großer Dramen ab.

Dabei wirken seine Figuren, nahezu alle Außenseiter und Verlierertypen, seltsam zeitlos: Bis auf eine Episode in der Zukunft (2029) lassen sie sich von ihrem äußeren Erscheinungsbild her überhaupt nicht einordnen.

Eine Fülle von markanten Charakteren und einprägsamen Bilder in verschiedenen Szenarien, die sich optisch ausgezeichnet inszenieren lassen. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Clowes gerade hoch in Hollywoods Gunst zu stehen scheint.

Nach einer Oscarnominierung für das von ihm und Terry Zwigoff verfasste Drehbuch zur Filmadaption seines Comics „Ghost World“, folgt im Sommer dieses Jahres „Wilson“ mit Woody Harrelson in der Hauptrolle.

Und auch „Patience“ soll verfilmt werden, die entsprechenden Rechte wurden Ende 2016 verkauft. Jim Burke, Produktionsleiter des Käufers Focus, verspricht sich „eine packende, lustige und bewegende Erkundung von Gefühlen, die wir alle schon mal erfahren haben.“ Mal sehen ...