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DANGEREENS

Tough Luck

Mit den Glamrock-Delinquenten aus Montreal hat sich das Alien Snatch-Label einen richtig dicken Fisch aus dem Teich geangelt. Ein brandheißes Quintett, das genau da weitermacht, wo den NEW YORK DOLLS unter McLarens Fuchtel die Laune verging. Die fünf Kanadier brettern in hemmungsloser Euphorie durch die zwölf Smash-Hits ihres neuen Albums, und es bleibt nicht eine Sekunde des Zweifelns, dass sie ihre Lektion in der Glitterrock-Schule mit Bravour abgeschlossen haben. SLADE sind hier ebenso wie KISS ein unüberhörbarer Einfluss, der Boogie eines Marc Bolan ist nicht weniger wichtig als die klassische Rock’n’Roll-Gitarrenarbeit eines Chuck Berry. Gleich der furiose Opener „Streets of doom“ ist mehr als nur eine kleine Reverenz an die Dolls, und mit dem Honky-Tonk-Piano und rotzigem Einsatz von Sax und Trompeten kommt hier das pure Feeling der Frühsiebziger-Stones rüber. Ein Album wie ein Wurmloch in den Rock-Kosmos des Jahres 1974, authentisch, leidenschaftlich und laut.