BOBBY PINS & THE SALOON SOLDIERS

Dancing On The Moon

Dresden’s got soul! Das beweisen auf ihrem Debüt drei smart gekleidete junge Damen und fünf Herren mit entspanntem Early Reggae und knietiefer Verbeugung vor den UPSETTERS und den SUPREMES. Aber auch THE AGGROLITES, THE UPSESSIONS und THE CAROLOREGIANS haben klar hörbare Spuren in den Beats und Grooves der neunköpfigen Band hinterlassen.

Quietschige Orgelharmonien und die prägnante Rhythmuseinheit lassen die Hüften relaxt schwingen. Die Band bemüht sich um Abwechslung, baut im Verlauf der 14 Songs – sowohl eigene als auch Genreklassiker (unter anderem „Silent river“) – nicht nur auf dreifache Girl-Power, sondern versteht es auch, in den Instrumentalstücken Akzente zu setzen.

Orgel, Gitarre, Percussion und Schlagzeug dürfen sich austoben, wenn auch die musikalische Marschrichtung klar auf early, retro und späten Sixties-Sound zeigt: Lee Perry scheint allgegenwärtig.

Ebenso der gefühlvolle Harmoniegesang der drei BOBBY PINS. Produktion und Spielzeit sind amtlich, nur die Aufmachung des Ganzen kommt leider ein wenig lieblos daher. Ein schickes Booklet wäre fein gewesen.

Warum eigentlich rein englische Linernotes, überhaupt, wo sind die Texte? Selbige sind natürlich auch auf Englisch, was schade ist, denn mit ein wenig Mut zur Muttersprache bekäme das hier immens mehr Charme und Eigenständigkeit.

So stehen die DresdnerInnen stets mit der übermächtigen Konkurrenz (oben!) im Wettbewerb. Aber wenn wir dies außen vor lassen, bleibt ein beachtliches Erstlingswerk, und da Haarklammern wohl gerade up to date sind, gibt es hier den passenden Soundtrack zum stilvollen Anbringen selbiger, vorausgesetzt ihr zieht die LP der CD vor.

Oder mögt ihr etwa Light-Produkte?