Es ist für mich schon zu einer Art Tradition geworden, seit dem 1994er Debüt "I Hope You're Sitting Down" jede neue LAMBCHOP-Platte zu besprechen und durchaus auch noch begeistert davon zu sein. Nach der Opulenz der letzten Platten hat Kurt Wagner seinen eigenwilligen Nashville-Country-Sound sehr zurück gefahren, was sich eher in Tempo und Lautstärke niederschlägt, denn die Instrumentierung scheint nicht weniger veredelt zu sein, was sich besonders an den eleganten Streicherarrangements zeigt.
Doch hinter den warmen, emotional aufgeladenen Kompositionen Wagners stecken diesmal erstaunlich angespannte Geschichten, die hier allerdings eingebettet sind in ganz wundervolle Musik, selbst für LAMBCHOP-Verhältnisse.
"Damaged" ist dementsprechend eine Platte der leisen Höhepunkte, nachdenklich wie bedacht umgesetzt und auf den sympathischen Größenwahn vorheriger LAMBCHOP-Werke verzichtend. Was anfangs etwas unspektakulär wirkt, wobei der Opener "Paperback bible" einen durchaus gekonnt mit der Gesamtatmosphäre der Platte vertraut macht, wächst mit jedem weiteren Hören aufgrund der generell sehr subtilen Umsetzung von Wagners Songwriting, der seine zahlreichen Mitmusiker sparsam aber pointiert einsetzt.
Mit seinem neunten Album ist Wagner noch mal ein ganz großer Wurf gelungen, und das will was heißen, denn so richtig schlecht war bisher noch keine LAMBCHOP-Platte, wobei die tatsächliche Steigerung hier diesmal im Weglassen besteht.
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